Wir behandeln in unserer Praxis Menschen jeden Alters mit Sprachstörungen, Stimmstörungen und Hörstörungen.
Sollte sich eine Behandlung als notwendig erweisen, benötigen Sie zur logopädischen Therapie eine ärztliche Verordnung (Rezept). Diese wird Ihnen von Ihrem Haus-, Kinder- oder HNO-Arzt ausgestellt.
Um Ihnen einen Einblick in die logopädische Arbeit zu geben, haben wir einige typische Störungsbilder näher erläutert.
Wenn Sie Fragen zu einem Thema haben, rufen Sie uns bitte an! Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Sprachauffälligkeiten
Von einer Sprachentwicklungsstörung spricht man, wenn ein Kind sich nicht altersgemäß in den folgenden Bereichen entwickelt:
Störungen der Aussprache
Laute bzw. Lautverbindungen werden
Eine bekannte Aussprachestörung ist z. B. das Lispeln (Sigmatismus), wobei die S- Laute falsch gebildet werden (Zunge befindet sich dabei an oder zwischen den Zähnen).
Wortschatzdefizite
Der Wortschatz des Kindes ist zu gering. Viele Gegenstände kann es noch nicht benennen. Es "fehlen ihm die Worte", um sich verständlich mitzuteilen.Oft helfen sich diese Kinder, indem sie auf die Gegenstände zeigen oder sie verwenden Floskeln (z. B. "das da"; "dings")
Störung der Grammatik (Dysgrammatismus)
Die Kinder haben Defizite in der Wort- und Satzbildung. Hier einige Beispiele:
Sprachverständnisdefizite
Trotz gesunden Hörvermögens wird die Bedeutung von Wörtern und Sätzen nicht verstanden. Wenn Ihr Kind auf Aufforderungen ohne Unterstützung von Gestik, Mimik und Kontext nicht adäquat reagiert, dann könnten Unsicherheiten im Sprachverständnis vorliegen.
Ursachen kindlicher Sprachstörungen
Meistens nehmen mehrere der unten aufgeführten Ursachen Einfluss:
Logopädische Therapie
Der logopädischen Therapie geht eine ärztliche Untersuchung mit Ausstellung einer Verordnung voraus.Die logopädische Behandlung beginnt mit einer ausführlichen Untersuchung in allen sprachlichen Bereichen. Daraufhin wird ein Therapieplan entwickelt, wie die Schwerpunkte in der Therapie gelegt werden sollen. Therapiebegleitend werden Elternberatungsgespräche durchgeführt und gegebenenfalls häusliche Übungen besprochen.Die Therapie mit den Kindern wird spielerisch gestaltet, dauert ca. 45 Minuten und wird ein- bis mehrmals wöchentlich durchgeführt.
Sprachauffälligkeiten bei Zweisprachigkeit
Da der Erwerb der Muttersprache eine wichtige Voraussetzung für einen guten Zweitspracherwerb ist (wenn ein Sprachsystem korrekt erlernt wurde, ist es viel leichter, noch ein weiteres zu erwerben), sollte den Eltern Mut gemacht werden, ausschließlich in ihrer Muttersprache mit den Kindern zu sprechen.Die Muttersprache ist also kein Hindernis für den Erwerb der deutschen Sprache! Hier ein Beispiel: Wenn die Mutter Türkin ist, sollte sie ausschließlich türkisch mit dem Kind sprechen. Der Vater dieses Kindes sollte, sofern er Deutscher ist, nur Deutsch sprechen. (Also: Eine Sprache - eine Person). Das Kind muss lernen, beide Sprachen zu trennen und nicht zu vermischen.
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Stottern
Stottern ist eine Störung des Redeflusses durch unwillendliches Wiederholen von Lauten, Silben und Wörtern und/oder durch Blockaden (z. B. K- K- K- Kuh, Ku- Ku- Ku- Kuh, K-uh). Bei gefestigtem Stottern kann es zu pressendem Verharren in der Artikulationsstellung mit auffälligen Bewegungen der Mimik und des Körpers (sog. Mitbewegungen) kommen. Ebenso können Angst-, Wut- und Schamreaktionen sowie sprachliches und soziales Vermeideverhalten auftreten.
Abzugrenzen hiervon sind altersgemäße Sprechunflüssigkeiten, die im Alter zwischen 2½ und 4½ Jahren bei fast allen Kindern im Rahmen ihrer Sprachentwicklung auftreten, in denen sie manchmal Satzteile, Wörter oder Silben wiederholen oder im Sprechen innehalten, um das richtige Wort zu finden oder den Ablauf des Satzes richtig gestalten zu können. Sollten diese Sprechunflüssigkeiten jedoch länger als ein halbes Jahr anhalten oder sich Eltern über die Sprachentwicklung ihres Kindes Sorgen machen, sollte zunächst eine logopädische Beratung erfolgen.
Ursachen von Stottern
Eine eindeutige Ursache des Stotterns ist bislang nicht bekannt. Man geht davon aus, dass Stottern auf Grund verschiedener körperlicher, seelischer und sozialer Faktoren entsteht. Erst als Reaktion auf das anfängliche Stottern verstärken und verändern sich die Symptome; dadurch kommt es zu ganz unterschiedlichen Typen des Stotterns.
Logopädische Behandlung
Es existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Behandlungsmethoden des Stotterns. Neben wissenschaftlich begründeten Methoden tauchen auch immer wieder spektakuläre neue Heilmethoden in den Medien auf, die eine zu bezweifelnde vollständige Heilung versprechen.
Es gibt jedoch wirksame Methoden, um das Stottern positiv zu beeinflussen.
Die logopädische Behandlung beginnt daher zunächst mit einer ausführlichen Diagnostik, um das Störungsbild näher einzugrenzen. Bei kindlichem Stottern ergeben sich daraus in der Regel zwei Behandlungswege:
Bei jugendlichen oder erwachsenen Stotterern werden in meist regelmäßiger Therapie unterschiedliche Therapiemethoden angewandt, z.B. verhaltenstherapeutische Ansätze wie systematische Desensibilisierung, Verfahren zur direkten Beeinflussung des Stotterns, Entspannungstraining und Sprechtechniken. Bei weiteren Fragen Sie oder ihr Kind betreffend, rufen Sie uns bitte an! Wir helfen Ihnen gerne weiter!
Weitere Links zum Thema:
Schluckstörungen
Als Schluckstörungen bezeichnet man Störungen der Nahrungsaufnahme. Sie können sich als Kau- und Trinkstörungen äußern. Die Lebensqualität kann durch solche Störungen immens beeinträchtigt sein. Essen und Trinken ist häufig nur noch schwer möglich (künstliche Ernährung mittels Sonde ggf. erforderlich), schwere gesundheitliche Störungen (z.B. Lungenentzündungen) können die Folge sein.
Schluckstörungen im Kindesalter
Auch bei Kindern ist bei schweren organisch bedingten Schluckstörungen die notwendige Flüssigkeits- und Kalorienzufuhr häufig eine zeitlang nur durch Sondenernährung zu gewährleisten. Das Erlernen des Sprechens ist durch fehlende Erfahrung normaler Bewegungsabläufe (gerade im Mundbereich) häufig sehr erschwert oder gar unmöglich. Bei funktionellen Schluckstörungen stoßen viele Kinder beim Schlucken mit der Zunge gegen die Vorderzähne (ca. 1000 mal am Tag!). Daraus resultieren Fehlstellungen der Zähne (z.B. Überbiss) und des Gebisses, im weiteren Verlauf auch Fehlbildungen von Lauten (z.B. Lispeln).
Organische Ursachen
Funktionelle Ursachen
Nuckelangewohnheiten wie Daumenlutschen oder zu lang anhaltdendes Schnullerlutschen
Logopädische Therapie
Bei schweren, meist organisch bedingten Schluckstörungen muss zusammen mit dem Arzt (ggf. auch mit dem Physio- und/oder Ergotherapeut) über die Art der Kalorienzufuhr entschieden werden. Durch die logopädische Therapie soll die Voraussetzungen für die orale Nahrungsaufnahme geschaffen werden. Ziel ist die Bahnung der "richtigen", normalen Bewegungsmuster. Eine enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen ist hierbei von großer Bedeutung. Bei funktionellen Schluckstörungen wird meist die sog. myofunktionelle Therapie durchgeführt. Mittels verschiedener Übungen wird in Einzel- oder Gruppensitzungen die orofaciale Muskulatur (d.h. im Mundbereich) in ein Gleichgewicht gebracht, die richtige Zungenruhelage erarbeitet und schließlich der physiologische Schluckakt angebahnt und in den Alltag transferiert. Auch dabei ist die enge Kooperation mit dem Arzt (hier: meist Kieferorthopäde oder Zahnarzt) sehr wichtig.
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Therapie nach Castillo Morales®
Informationen zum Konzept der Therapie nach Castillo Morales®
Ein umfassendes, neurophysiologisch orientiertes Therapiekonzept für Kinder und Erwachsene mit kommunikativen, sensomotorischen und orofacialen Störungen. Dr. Rodolfo Castillo Morales entwickelte vor dem Hintergrund seiner Ausbildung als Rehabilitationsarzt das Konzept der neuromotorischen Entwicklungstherapie und der orofacialen Regulationstherapie. Seit 1997 werden beide Therapiebereiche zusammen unterrichtet, da eine Therapie der orofacialen Fähigkeiten nicht ohne die Förderung der gesamtkörperlichen Entwicklung und der Haltung erfolgreich ist.
Das Konzept bezieht folgende Indikationsstellungen ein:
In der Therapie werden propriozeptive Erfahrungen angeboten durch Techniken wie Streichen, Druck, Zug und Vibration. Die Muskulatur wird in Abhängigkeit von den individuellen Notwendigkeiten des Patienten mobilisiert oder entspannt, um eine anschließende Bewegungsanbahnung zu ermöglichen. Über die Aktivierung von Motorischen Zonen, sowohl an der Muskulatur des Körpers, als auch der mimischen Muskulatur werden Bewegungen ausgelöst. Auf der Grundlage des Befundes und der Idee der Teilhabe wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.
Die Bedeutung der Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil im Castillo Morales ®Konzept. Somit ist der Kontakt zum Patienten ein unerlässlicher Grundgedanke. Der Patient ist im direkten personellen Kontakt motiviert Neues zu versuchen und seine Möglichkeiten zu entdecken. Motorisches Lernen erfolgt im bewussten Spüren des eigenen Körpers. Es sollten keine Verhaltensweisen eingeübt werden, sondern dem Patienten ein Weg gezeigt werden sich Entwicklungsschritte selbst zu erarbeiten.
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Hörstörungen
Ein- oder beidseitige Einschränkungen des Gehörs können von der fast normalen Hörfähigkeit über die Schwerhörigkeit bis zur vollständigen Taubheit auftreten.
Ursachen für Hörstörungen
Verschiedenste Ursachen können zu diesem Störungsbild führen, so z.B. erbliche Faktoren, pränatale Röteln-Infektion der Mutter, schwere Verläufe von Masern, Mumps oder Meningitis, chronische Mittelohrentzündungen, Hörsturz bei Erwachsenen.
Die Auswirkungen einer Hörstörung auf die Kommunikationsfähigkeit der Betroffenen sowie die geistige und emotionale Entwicklung sind unterschiedlich und hängen von Ursache, Art und Ausmaß des gestörten Gehörs ab.
Fast immer gehen Hörstörungen einher mit Störungen der Sprache, des Sprechens oder der Stimme wie z.B.:
Von daher sollten Kinder mit ausgeprägten Sprachstörungen immer auch auf ihre Hörfähigkeit hin untersucht werden. Denn je früher eine Hörstörung erkannt wird (z.B. im 1. Lebensjahr bei fehlendem oder stoppendem Lallen/Gurren des Säuglings), desto früher können entsprechende therapeutische Maßnahmen vom Arzt eingeleitet werden. So ist es möglich, negative Folgen auf die Kommunikationsfähigkeit des Kindes schon frühzeitig zu vermindern.
Logopädische Therapie
Bedeutend bei der Betreuung von Patienten mit Hörstörungen ist eine gute Zusammenarbeit von Ärzten, Audiologen, Audiometristen, Schwerhörigen-/Gehörlosenpädagogen sowie LogopädInnen. Neben der medizinischen/apparativen Versorgung durch Hörgeräte oder Cochlea-Implantate erhalten Patienten hier eine Förderung in den Bereichen:
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Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS)
Unter Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) versteht man eine Störung des Erwerbs der Schriftsprache. Die betroffenen Personen haben Probleme mit der Umsetzung der gesprochenen zur geschriebenen Sprache und umgekehrt.
Lese- Rechtschreibtherapie
modellorientierter Sprachverarbeitungsansatz LOGOGENMODELL (Morton und Patterson)Orientierung des therapeutischen Einstiegslevels am individuellen Leistungsprofil des Kindes, z.B.:
Kontrolle des verwendeten Übungsmaterials im Hinblick auf Wissen und Fähigkeiten des Kindes
Integration der internen Ressourcen des Kindes
Abbau von Blockaden und hinderlichen Umwegstrategien
Einzelsitzungen
Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit
Supervision der Therapeuten
Finanzierung
Sie sind Selbstzahler:
Ihr Kind hat eine HNO-ärztliche diagnostizierte auditive Wahrnehmungsstörung:
Das Therapeutenteam setzt sich zusammen aus Sozialpädagogen und Logopäden mit langjähriger Berufserfahrung in der LRS-Therapie.
Fachliche Leitung: Angela Patzer-Friedrich
Ernährungssondenentwöhnung